03.03.2020

Berufsschulnetzplan: Kultusministerium legt Arbeitsentwurf vor

Sachsens Kultusministerium hat einen ersten Arbeitsentwurf für einen Teilschulnetzplan Berufsbildender Schulen vorgelegt.

Sachsens Kultusministerium hat einen ersten Arbeitsentwurf für einen Teilschulnetzplan Berufsbildender Schulen vorgelegt. Der Plan sieht den Erhalt aller Beruflichen Schulzentren und die Weiterentwicklung zu beruflichen Kompetenzzentren vor. Lediglich im Landkreis Nordsachsen sollen in Abstimmung mit dem Landkreis zwei Berufliche Schulzentren zu einem Schulzentrum mit Außenstelle fusionieren.

Veränderungen sind bei den Ausbildungsangeboten vorgesehen, die im Ergebnis der wirtschaftlichen Dynamik und den daraus entstehenden neuen Herausforderungen in der Berufsausbildung besser Rechnung tragen. Durch die Weiterentwicklung zu beruflichen Kompetenzzentren werden die Bildungsangebote im ländlichen Raum verbessert. „Wir machen die Beruflichen Schulzentren (BSZ) fit für die Berufsausbildung von morgen. Gleichzeitig schaffen wir Planungssicherheit für die Wirtschaft bis 2030. Jährliche Anpassungen im Ausbildungsangebot sollen damit der Vergangenheit angehören“, so Kultusminister Christian Piwarz.

Bis zur Novellierung des Sächsischen Schulgesetzes 2017 waren die Landkreise und kreisfreien Städte mit der Schulnetzplanung Berufsbildender Schulen betraut, was die überregionale Abstimmung der Bildungsangebote erschwerte. Mit dem Arbeitsentwurf des Kultusministeriums liegt erstmalig eine landesweite Sicht auf die Berufsausbildung vor.

Durch die stärkere Bündelung der Ausbildungsangebote werden Schulstandorte stabilisiert, und die Ausbildungsqualität verbessert. Das ist zum Beispiel im Bereich Fahrzeugtechnik der Fall: So sollen Ausbildungsberufe in der Nutzfahrzeugtechnik im ländlichen Raum konzentriert werden – wie etwa in den BSZ Annaberg-Buchholz, Eilenburg, Meißen-Radebeul, Radeberg und Zwickau. Ähnliches ist in den Berufsbereichen Ernährung, Gastgewerbe und Hauswirtschaft vorgesehen.

Konzentriert werden auch die Ausbildungsangebote in den wasser- und abwassertechnischen Ausbildungsberufen am BSZ Pirna und die Gießereitechnik am BSZ Freital-Dippoldiswalde.

Angesichts einer zunehmenden Spezialisierung im Berufsbereich Bautechnik ist auch hier eine Bündelung der Ausbildungsangebote vorgesehen: So sollen Ausbildungsberufe mit der Spezialisierung Hochbau in Oelsnitz/Erzgeb., Löbau und Eilenburg angeboten werden. Eine Konzentration der Ausbildungsberufe mit der Spezialisierung Ausbau ist in Zwickau, Dresden und Leipzig und mit der Spezialisierung Tiefbau in Pirna, Zwickau und Leipzig geplant.

Bereits bestehende Kompetenzzentren werden gestärkt. Das gilt unter anderem für die Textiltechnik in Plauen, die Holztechnik im Erzgebirge, die Logistik in Schkeuditz und Ausbildungsberufe der Glastechnik am „Glascampus“ in Torgau. Trotz eines vergleichsweise geringen Nachfrageverhaltens von Seiten der Berufsschüler bleiben Kompetenzzentren wie zum Beispiel für die Musikinstrumentenbauer in Klingenthal, Uhrmacher in Glashütte oder die Steinmetzschule in Demitz-Thumitz erhalten.

Gemessen an den Schülerzahlen des Schuljahres 2019/2020 wird erwartet, dass mit dem Arbeitsentwurf des Teilschulnetzplanes die Zahl der Berufsschüler im ländlichen Raum steigen und im Gegenzug in den Großstädten in etwa gleichem Umfang abnehmen wird.

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